Marielyst
Traumstrände auf der dänischen Insel Falster
Unser Sommerurlaub sollte in diesem verrückten Jahr eigentlich ursprünglich nach Griechenland gehen. Wir hatten überlegt, ob wir mit dem VW Multivan über mehrere Stationen nach Griechenland reisen, uns dort ein Boot mieten und damit dann Island-Hopping machen. Das steht schon ewig auf meiner Bucketlist und wird wahrscheinlich nun auch noch eine Weile drauf stehen bleiben..
Der Kauf unseres Wohnmobils im Februar erwies sich somit einmal mehr als ein absoluter Glückgriff. In Covid-19 Zeiten ist das Womo die perfekte Alternative zu sämtlichen Urlauben. Du bist frei, unabhängig und hast im Grunde alle Optionen, wohin deine Reise gehen kann. Naja, sofern keine Reisebeschränkung besteht 😉
Auf geht’s!
Für uns war relativ schnell klar, dass wir mit dem Wohnmobil in den Norden wollen. Ursprünglich war der Plan, Deutschlands Küsten zu erkunden, aber aufgrund der vollen Strände reifte die Idee, noch weiter in den Norden zu fahren. Somit ging es zunächst nach Marielyst auf der dänischen Insel Falster.
Am Tag unserer Abreise am 8.8. schaute es so aus, dass man bei der Einreise aus Deutschland 6 Übernachtungen in Dänemark vorweisen muss. Diese Übernachtungen müssen nicht zwangsläufig an einem Ort sein. Wir haben zunächst 3 Tage in Marielyst gebucht, danach nochmal 3 Tage in Nordjylland.
Steinhuder Meer
Los geht es also an einem Samstagnachmittag mit dem vollgepackten Womo Richtung Norden. Wir haben als ersten Übernachtungsstopp das Steinhuder Meer bei Hannover eingeplant. Nach 800 Kilometern und 7 ½ Stunden kommen wir am Stellplatz an.
Wir haben nichts gebucht, weil wir etwas naiv dachten, dass sicherlich noch jede Menge Plätze zur Verfügung stehen, da in einer Reihe von Bundesländern die Schule wieder beginnt. Tatsächlich sind aber auf den ersten Blick alle Plätze belegt. Wir finden glücklicherweise noch einen versteckten letzten freien Platz, quetschen uns drauf und fallen in einen tiefen Schlaf.
Früh am nächsten Morgen genießen wir noch den wunderbaren Sonnenaufgang und fahren dann weiter Richtung Puttgarden. Wir können unser Glück kaum fassen, dass wir bereits um 11:20 Uhr die Fähre nach Rødby erwischen. Über Scandlines kannst du das super bequem online reservieren. Wir haben das Flex-Ticket zur Überfahrt nach Dänemark gebucht. Damit kannst du jede Fähre ab einem bestimmten Zeitpunkt nutzen.
Wir hatten 11:00 Uhr eingegeben und konnten tatsächlich direkt die darauffolgende Fähre nehmen. Die Kosten liegen im Vergleich zum Eco-Ticket um ca. 40 EUR höher bei EUR 167,00. Die Überfahrt mit einer Fähre ab Puttgarden nach Rødby dauert etwa 45 Minuten, und die Fahrt lässt sich super mit shoppen oder einfach nur gemütlich auf dem Deck verbringen.
In Dänemark angekommen, werden direkt nachdem wir von der Fähre gefahren sind, vom dänischen Militär nicht nur unsere Pässe, sondern auch unsere Buchung der notwendigen 6 Übernachtungen genau überprüft. Nachdem das erledigt ist, geht`s los auf die östlich gelegene Insel Falster.
Unser Ziel ist Marielyst. Bereits vor 3 Jahren waren wir hier. Damals hatte es uns so gut gefallen, dass wir uns fest vorgenommen hatten, nochmal wiederzukommen.
Marielyst
Hej Danmark!!! In Marielyst steuern wir den Campingplatz Østersøparken Camping an, den wir bereits bei unserem letzten Roadtrip 2017 besucht hatten. Er liegt direkt am Meer und wir bekommen glücklicherweise auch einen Platz, zumindest in zweiter Reihe. Der kilometerlange breite Sandstrand ist keine 2 Minuten zu Fuß entfernt und Amy, unsere Labradorhündin kann ihr Glück kaum fassen, endlich wieder am Meer zu sein.
Auf dem Campingplatz gibt es insgesamt 210 Plätze. Das ist nicht zu viel, aber auch nicht zu wenig, d.h. man findet auch in der Hauptsaison immer einen Platz für ein oder zwei Nächte.
Die Südseite ist teilweise von hohen Bäumen beschattet, an der Nordseite liegen die Serviceeinrichtungen. Ein zusätzliches Toilettengebäude gibt es auch im südlichen Teil des Campingplatzes. In der Mitte des Platzes gibt es Sportplätze und Spielgeräte für Kinder.
Østersøparken Camping liegt in der Nähe eines Waldes und eines hundegeeigneten Waldes, was für uns natürlich optimal ist. Hier dürfen die Hunde ohne Leine laufen.
Einige Infos über Marielyst
Marielyst liegt auf der dänischen Insel Falster, einer Insel in der Ostsee, ca. 15 Kilometer entfernt von Gedser, dem Ort, der Rostock mit der Fähre verbindet. Eine weitere Fährverbindung findest du von Rødby nach Puttgarden.
Aufgrund der Lage und den entsprechenden Fährverbindungen nach Deutschland ist die Insel ein beliebtes Urlaubsziel für Deutsche. Tatsächlich ist das Wort „Ferienort“ für diese Region mehr als zutreffend, denn hier begegnen bis zu 50.000 Besucher jedes Jahr einer kleinen Bevölkerung von nur 702 Einwohnern. Mit mehr als 6.000 Ferienhäusern zieht sich die Siedlung über einen Sandstrand von 15 Kilometern.
Inmitten wunderschöner Landschaft, grünen Wiesen und Feldern, Windmühlen, und natürlich den kilometerlangen Sandstränden kannst du einen einzigartigen Urlaub verleben und findest hier Natur pur.
Beachlife
Der langgezogene Strand von Marielyst ist das Wahrzeichen des Ortes. Ob du gemütlich entspannen möchtest, Beach-Volleyball spielen magst oder einfach nur die Seele baumeln lassen möchtest und auf die Ostsee blickst… der Strand wird dich ganz sicher begeistern. Perfekt ist er insbesondere für Kids geeignet.
Nicht umsonst wurde der Strand von Marielyst in den Jahren 2011-2013 zum schönsten Strand Dänemarks gewählt. Hier erwartet dich einfach ein nahezu perfektes Badeerlebnis in der Ostsee. Das Wasser ist flach und ruhig und es gibt zahlreiche Sandbänke. In den unzähligen Dünen findest du zudem immer etwas Windschatten.
Für uns ist der Strand perfekt, und unsere Hunde lieben ihn. Wir haben sowohl sehr ruhiges Meer, aber auch richtig viel Wellengang! Faszinierend zu beobachten sind die Kitesurfer, die bei viel Wellen hier anzutreffen sind und einen richtigen Speed drauf haben, wenn sie über die Wellen flitzen.
Natur pur
Traumhaft sind ebenfalls die weitläufigen Nadel- und Fichtenwälder, die sich unmittelbar hinter den Dünen befinden. Hier kannst du stundenlang entlang der Ostküste spazierengehen oder mit dem Rad fahren.
Im Süden verläuft der Wald bis nach Gedseby und im Norden an das Noor Boto. Willst du die Vogelwelt von Marielyst ganz hautnah erleben? Dann bietet sich hier der Aufstieg auf einen der zwei Vogeltürme an.
Das Städtchen Marielyst
Ohne Auto ist man ehrlich gesagt etwas verloren, wenn man in Marielyst unterwegs ist, denn die Ferienhäuser und Unterkünfte liegen in der Regel in der Nähe des Strandes und auch in zweiter Reihe. Es gibt zwar eine Busverbindung, allerdings ist es wesentlich einfacher, wenn du mit dem Fahrrad unterwegs bist. Es gibt überall Fahrradwege und somit bietet sich diese Form der Fortbewegung auf jeden Fall am ehesten an.
Zum Glück haben wir die Räder dabei. Unser Campingplatz liegt ca. 10 Fahrradminuten vom Zentrum von Marielyst entfernt und ist eine asphaltierte Straße mit Dünen und Meer auf der einen Seite und Pinienwäldern auf der anderen Seite. Es fahren kaum Autos und somit ist schon allein der Weg Entspannunng pur. Wir lassen uns die Meeresbrise um die Nase wehen und schauen uns Marielyst genauer an.
Die malerische kleine Stadt versprüht ein wunderbar maritimes Flair. Das Zentrum von Marielyst ist mit Holzbohlen gefliest und von Bäumen gesäumt. Das gibt der Stadt einen ganz eigenen beschaulichen Touch. Es sieht überall total aufgeräumt und freundlich aus.
Hier findest du kleine Läden, die Souvenirs und Kunsthandwerk anbieten. Außerdem einige entzückende Cafés und Restaurants. Hier werden sowohl im Innen- als auch im Außenbereich Gerichte serviert.
Restaurants in Marielyst
Wir probieren das Larsens Plads aus und sind begeistert. Die Portionen sind riesig und lecker.
Auch empfehlenswert ist das Rutebilen. Hier lassen wir uns zu Vor- und Hauptspeisen hinreissen und sind wieder entzückt. Die Preise sind nicht günstig, aber da wir oft selbst kochen, genießen wir diese Auszeit in einem Restaurant umso mehr und lassen uns nicht vom Preis abschrecken.
Typisch dänisches Essen
Total begeistert hat mich das allabendliche Softeis zum Nachtisch. Direkt nach dem Abendessen geht es sofort Richtung „Softis“. Das gibt es in den unterschiedlichsten Varianten: klein, mittel, groß, mit allen möglichen Streuseln, die du dir drauf geben lassen kannst: Schoko-, Lakritz-, Marschmellow-, Bunt-, Karamellstreusel und und und. Oder du lässt dir das Eis in warme Schokolade tauchen, die wird schnell fest und dann hast du außen Schokolade und innen das Softeis. ZUM NIEDERKNIEN! Ehrlich gesagt sind wir auch ein paar Mal einfach so in die Stadt gefahren, um ein Eis zu essen. 🙂
Was ist sonst noch so typisch dänisch? Wirklich überall wirst du einen roten Hot Dog namens Pølser finden, den Røde Pølser. Bist du Vegetarier oder Veganer, wird das für dich eher nicht in Frage kommen 😉
Total aufgefallen ist mir auch der Hang der Dänen zu Lakritz anstelle von Schokolade. Lakritz habe ich in den verschiedensten Varianten gesehen und auch probiert. Ich bin echt kein Freund von Lakritz, aber hier gibt es einige Variationen, die richtig lecker sind, insbesondere, wenn noch viel Schokolode mit im Spiel ist 🙂
Noch was Süßes: Die Zimtschnecke (Kanelsnegl) ist auch so eine typisch dänische Speise, die auch immer bei uns auf dem Frühstückstisch zu finden ist.
Neben den ganzen Süßspeisen gibt es natürlich auch die deftigen Gerichte: verschiedene Smørrebrød, Fisch in allen Formen, Schweinebraten mit brauner Soße und natürlich darf dazu auch kein Carlsberg-Bier oder Tuborg fehlen.
Traumhafte Sonnenaufgänge
In der Umgebung von Marielyst
Unterkunft
Noch ein Wort zu Covid-19
Reisen in Corona-Zeiten ist immer noch verbunden mit der täglichen Sorge, ob das Reiseland, in dem man sich eventuell gerade befindet, auf die Liste der Länder mit Reisebeschränkungen gesetzt wird. Wir hatten sehr viel Glück bei unserem Roadtrip, denn kurz nach unserer Rückkehr aus Norwegen über Dänemark wurde Deutschland als Risiskoland für Norwegen eingestuft und wir hätten nicht mehr so ohne weiteres nach Norwegen einreisen dürfen (Stand: 28.8.2020). OK, einreisen schon, aber uns in Quarantäne begeben müssen. Das Thema Reisebeschränkung, Reiseeinschränkung etc kann sich täglich ändern und wird uns sicherlich noch eine Zeit begleiten.
Ich fand es während unseres gesamten Roadtrips sehr bemerkenswert, dass wir in Dänemark und Norwegen keine Maskenträger gesehen haben. Vereinzelt tauchte mal einer auf, es war aber eher selten.
Die Info des Auswärtigen Amtes besagt für Dänemark hierzu folgendes: An Flughäfen und in öffentlichen Verkehrsmitteln (Bus, Zug, U-Bahn, S-Bahn, Fähren) einschließlich Bahnhofs- und Haltestellenbereich sowie im gewerblichen Personentransport (Taxis, Reisebusse) gilt in ganz Dänemark die Pflicht zum Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung (Alltagsmaske oder Visier). Diese Pflicht besteht nicht für Kinder bis einschließlich 12 Jahren. Es gilt eine Abstandsregelung von einem Meter zu anderen Personen, die nicht dem eigenen Haushalt angehören. Bei Personen mit erhöhtem Risiko oder in Situationen mit erhöhtem Ansteckungsrisiko (z.B. beim Sport, Singen oder in schlecht belüfteten Räumen) wird ein Abstand von zwei Metern empfohlen (Quelle: https://www.auswaertiges-amt.de/de/aussenpolitik/laender/daenemark-node/daenemarksicherheit/211724)
Fazit
Marielyst auf der dänischen Insel Falster ist ein wunderbares Urlaubsstädtchen, das alles bietet, was du dir für einen entspannten Strandurlaub erhoffst: Maritimes Flair, wunderbare weiße Sandstrände, Natur pur und vor allem nicht zu überlaufen. Perfekt also und eine echte Empfehlung. Wir kommen in jedem Fall wieder.