In den Abruzzen

Schon einen Monat ist es her, dass wir uns spontan entschieden haben, in den Pfingstferien in die Abruzzen zu fahren. Die Grenzen nach Italien waren geöffnet, eine Durchreise (ohne anzuhalten) durch Österreich möglich, das Wetter war klasse und Freunde mit einem kleinen Wellnesshotel hatten angefragt, ob wir nicht Lust hätten, mal wieder Urlaub in den Abruzzen zu machen.

Die Entscheidung fiel recht leicht: Ja, hatten wir!

Die Anreise

Unser Pfingsturlaub führt uns traditionell die letzten Jahre nach San Vincenzo in der Toskana. Auch dieses Jahr war der Cluburlaub wieder gebucht, aber Covid-19 machte uns einen Strich durch die Rechnung und der Club sollte erst Mitte Juni öffnen, somit also nach den Ferien. In die Abruzzen zu fahren, erwies sich dann aber letztlich als perfekte, wenn nicht gar bessere Alternative.

Direkt zu Ferienbeginn ging es also los Richtung Italien. Am Brenner konnten wir durchfahren! Niemals zuvor hatte ich so wenig Autos hier gesehen.

Obwohl wir alle Papiere zur Durchfahrt dabei und die Pässe am Start hatten, konnten wir an der Grenze ohne Kontrolle einreisen, was uns ehrlich gesagt echt verwundert hatte.

Von Rimini aus folgten wir der Adriatica/A14 vorbei an Ancona in Richtung Pescara.

Ca. 60 Kilometer vor Pescara befindet sich Colonella, ein kleines verschlafenes Städtchen mit überschaubarem Tourismus und keinen riesigen Betonbunkern. Über enge verschlungene Strassen geht es bergauf zur Villa Susanna. Schon der Weg vom Meer hinauf auf die Hügel der Abruzzen ist ein Erlebnis. Der Ausblick von hier ist bereits großartig.

Vorbei an saftig grünen Wiesen und immer wohl wissend, dass das Meer ganz in der Nähe ist, schlängeln wir uns den Weg hinauf Richtung unseres Hotels. Allein der Weg ist trotz der Enge der Strassen Entspannung pur. Wir lassen die Seele baumeln und saugen die traumhafte Landschaft einfach nur auf. Ein perfekter Start in den Urlaub.

Unsere Unterkunft

Als wir die Villa Susanna erreichen, sind wir wie immer einfach nur geflashed von dem tollen Panorama, das man von der Terrasse aus auf die Adria hat. Ein Traum.

Den Hotelbesitzer Sergio kennen wir bereits von früheren Aufenthalten und wie immer ist die Begrüßung einfach nur total herzlich. Es fühlt sich an, als würde man zuhause ankommen. Sofort fällt uns auch wieder die Ruhe auf, die das Hotel ausstrahlt. Gerade in Zeiten von Corona natürlich noch viel mehr. Wir sind momentan die einzigen Gäste und haben das Hotel tatsächlich komplett für uns.

Wir beziehen unser Zimmer und, nachdem wir 4 Jahre nicht mehr da waren, gehen wir direkt auf Erkundungstour, ob sich irgend etwas verändert hat.

Nach einem ersten Erkungsgang stellen wir erleichtert fest, dass sich nichts geändert hat. Das Hotel ist unglaublich gepflegt und strahlt eine tolle Energie aus.

Trotz Corona und den damit sicherlich auch einhergehenden finanziellen Einbußen lässt sich Sergio seine Lebensfreude nicht nehmen. Er weiß, dass sein Hotel mit den 30 Zimmern vielleicht sogar zu den Gewinnern der Krise gehören kann, denn er hält die Abstände der Tische im Restaurant sowieso bereits ein und die Gäste können sich locker am Pool verteilen.

Wir lassen den Tag entspannt ausklingen und genießen den wunderbaren Ausblick von unserem Balkon auf das Meer.

Pizza, Pasta und mehr

Da wir die einzigen Gäste sind, bereitet uns Sergio morgens das Frühstück zu. Mittagessen gibt es für uns mit der italienischen Hotelfamilie. Die Nonna kocht und wir sind eingeladen und dürfen mitessen. Was uns als „die Nonna macht mittags ein paar Nudeln und ihr seid herzlich eingeladen“ von Sergio mitgeteilt wurde, entpuppt sich als tägliches 3-Gänge Menü, das uns die Nonna zaubert. Zum Niederknien.

Es ist ein Essen mit Händen und Füßen, weil die italienischen Großeltern wenig englisch und deutsch sprechen, die Kinder von Sergio reden englisch und Sergio deutsch, weil er für einige Jahre in München in einem Hotel gearbeitet hat. Genau so stellt man sich ein Mittagessen in Italien vor: Ewig lang, mehrere Gänge, danach einen Grappa und Espresso und dann ein Mittagsschläfchen. Die Kinder sind happy und essen so viel, wie ich es bei ihnen noch nicht gesehen habe, was die Nonna wiederum absolut glücklich macht.

Am Beach

Zum Strand fährt man keine 10 Minuten mit dem Auto den Berg runter und kann dort – wie in Italien üblich – Liegen und einen Sonnenschirm ausleihen. Da in dieser Region mit Masse italienische Touristen unterwegs sind und das Ganze grundsätzlich und momentan sowieso nicht allzu überlaufen ist, halten sich die Kosten auch beim auswärtigen Essen absolut in Grenzen.

Uns hat das italientypische Chillen am Strand neben dem Chillen am Pool einfach am besten gefallen und wir waren kaum versucht, Ausflüge zu unternehmen. 🙂

Was kann man sonst noch so unternehmen?

Neben Beachlife und Pooltime kann man natürlich auch die Natur erkunden. Hierzu bieten sich die nahegelegenen Naturparks und natürlich auch diverse Bergtouren an. Da unser Schwerpunkt aber vornehmlich auf Baden und Strand liegt, bewundern wir die Berge nur aus der Ferne 🙂 Für unseren nächsten Besuch haben wir uns einen Besuch der Nationalparks aber in jedem Fall vorgenommen! Die Landschaft muss atemberaubend sein.

Covid-bedingt sind wir bezüglich Ausflüge auch ein wenig eingeschränkt. Shoppen macht zwar Spaß, weil die Geschäfte wirklich wenig frequentiert sind, aber das Fiebermessen am Eingang ist auch irgendwie gewöhnungsbedürftig. Aber es ist ok und wir machen einfach das Beste draus.

Fazit

Die Abruzzen sind für uns immer eine Reise wert. Willst du Natur, Meer und Ruhe sowie leckeres Essen, dann bist du hier perfekt aufgehoben. Probiere es mal aus!