Die schönsten Roadtrip-Strecken mit dem Wohnmobil
Meine 3 Favoriten – eine ganz persönliche Empfehlung 🙂
Nachdem wir in den letzten Jahren nun mehrfach mit dem Wohnmobil unterwegs waren, werden wir immer wieder gefragt, welches denn nun die schönsten Wohnmobil Roadtripstrecken waren. Das ist ehrlich gesagt gar nicht so einfach, aber wenn ich überlege, fallen mir innerhalb unserer manchmal bis zu 7.000 km langen Strecken auch ganz viele Streckenabschnitte ein, die ich gerne noch viel länger erlebt hätte, dies aber aufgrund der Zeit einfach nicht machbar gewesen ist. Die möchte ich euch nicht vorenthalten ;-):
1. Frankreich: Von der Île de Ré zum Genfer See
Während unseres letztjährigen Frankreich-Roadtrips war ich von dieser Strecke einfach nur begeistert: Von der Île de Ré ganz im Westen Frankreichs einmal quer durch Frankreich bis nach Genf am Genfer See. Ein Traum! Bestes Wetter auf unserem Trip und jede einzelne Station auf dem Weg von West nach Ost war wunderbar.
Auf der zauberhaften Insel Île de Ré an der französischen Westküste am Atlantik bzw dem Golf von Biskaya kamen wir nach unserem Roadtrip aus der Normandie und der Bretagne an. Die Île d’Oléron und die Nachbarinsel Île de Ré schließen mitsamt dem Festland den Pertuis d’Antioche ein. Aufgrund der guten Voraussetzungen und dem kontinuierlichen Zufluss von Süßwasser ist die Insel zu einer der bedeutendsten Regionen der Austernzucht in Europa geworden.
Die Île d’Oleron ist 34 km lang und an der breitesten Stelle 12 km breit. Sie ist – abgesehen von den französischen Übersee-Departements – mit einer Grundfläche von 175 km² nach Korsika die zweitgrößte französische Insel. Unser Ziel, die Île de Ré, liegt etwa 1,6 sm westlich von der Küste bei La Rochelle und 6,5 sm nördlich ihrer Nachbarinsel, der Île d’Oleron. Zwischen den beiden Inseln liegen die Île-d’Aix und eine künstliche Insel, das Fort Boyard. Die 30 km lange und bis zu 5 km breite Île de Ré ist an der schmalsten Stelle, bei Le Martray, nur etwa 100 m breit. Von den Inselbewohnern und Touristen wird sie auch „Ré la Blanche“ (‚Ré die Weiße‘) genannt.
In Le-Bois-Plage-en-Ré fanden wir unseren Campingplatz „Les Amis de la Plage„. Sehr schön, direkt am Meer gelegen mit direktem Zugang zu den Dünen und dem Meer. Hunde waren erlaubt auf dem Platz, allerdings nicht am Strand. Hm. Wir haben uns tagsüber daran gehalten, am Abend – wenn die Strandbesucher nicht mehr da waren – haben wir die Hunde mitgenommen, so wie viele andere Besucher übrigens auch. Hat keinen gestört. Grundsätzlich würde ich aber natürlich empfehlen, sich an das Hundeverbot an den Stränden zu halten – gerade tagsüber, wenn viel los ist. Direkt neben dem Campingplatz gab es ein kleines Restaurant mit traumhaften Muscheln. Genial!
Ein wunderbarer Ausflug führte uns von der Südseite der Insel zur Nordseite zum pittoresken Städtchen Saint-Martin-de-Ré. Als historische Hauptstadt der Ile de Ré ist Saint-Martin-de-Ré ein Dorf mit unvergleichlichem maritimem Charme und ein Ort, den man unbedingt besucht haben muss. Wunderschöne Altstadt, die zum Bummeln und Kaffee trinken einlädt. Die kleinen Gässchen bergen zudem zahlreiche historische Kulturschätze der Insel: die Vinaterie –– ein Fachwerkhaus aus dem 16. Jahrhundert –, das Hôtel de Clerjotte im Renaissance-Stil oder auch die Zitadelle, von der aus einst die Gefangenen in ihre Straflager aufbrechen mussten. Wir stellten unsere Fahrräder ab und genossen einfach die wunderschöne Atmosphäre.
Nach einem viel zu kurzen Aufenthalt ging es weiter Richtung Loire Tal und auch hier war ich wieder total begeistert von der Location, zu der es uns getrieben hatte. In Chenonceau, fast in Sichtweite des Schloss Chenonceau, fanden wir für 2 Tage einen traumhaften Campingplatz: Le Moulin Fort, ein Campingplatz in Familienbetrieb, so so schön und wunderbar gelegen. Der Campingplatz liegt direkt am Ufer des Flusses Cher, nur 15 Minuten Fußweg vom Schloss Chenonceau entfernt, eines der malerischsten in der gesamten Loire-Region.
Das Schloss Chenonceau ist ein Wasserschloss. Sein Hauptgebäude steht – von Wasser umgeben – am nördlichen Ufer des Cher, während die später errichtete Galerie den Fluss überbrückt.Es gehört zu den Schlössern der Loire.
Laut Wikipedia besuchen alljährlich rund 800.000 Touristen die Anlage und machen damit Chenonceau nach Versailles zum meistbesuchten Schloss Frankreichs. Das „eleganteste, feinste und originellste der Loire-Schlösser“ wird auch das Schloss der Damen genannt, denn es waren fast immer Frauen, die seine Geschichte und sein Schicksal bestimmten. Ich persönlich fand das Schloss wunderschön und es hat mich, wohl aufgrund seiner Geschichte, sehr in seinen Bann gezogen. Wir waren zur Hauptsaison im August dort und ich kann nicht sagen, dass es überlaufen war, im Gegenteil.
Vom Loire Tal ging es dann recht zügig Richtung Genf und Genfer See. In Genf angekommen, mussten wir uns erstmal durch die wirklich KLEINEN Straßen navigieren, kein einfaches Unternehmen mit einem 8-Meter Wohnmobil. Gott sein Dank musste ich nicht fahren, haha.
Am Genfer See fanden wir einen wunderbaren Platz direkt am See (Details findet ihr unter dem Blog „Genf„), traumhaft insbesondere auch für die Hunde, die eine riesige Freude daran hatten, in den See zu springen. Traum!
Mein Fazit: Die Teilstrecke unseres Nordfrankreich-Roadtrips war superschön und hätte gerne noch länger ausfallen dürfen. Zumindest gibt es uns in jedem Fall die Möglichkeit, nochmal wiederzukommen – im Frühsommer 2020 spätestens für ein Konzert.
2. Dänemark: Von Kopenhagen nach Warnemünde
Bei unserer Schweden-Dänemark-Tour ist mir dieses Teilstück des gesamten Roadtrips besonders in Erinnerung geblieben, weil es ganz viele spezielle Momente auf dieser, für uns letzten, Strecke des gesamten Roadtrips gab.
In Kopenhagen ist mir besonders der Tivoli in Erinnerung geblieben. Ein so wunderbarer Ort voller zauberhafter Eindrücke, die mir und auch insbesondere unserem kleinen Sohn geblieben sind. Ich hatte mit dem Tivoli gar keine Verbindung, wusste nur, dass er in Kopenhagen ist, aber was genau sich dahinter verbarg? Keine wirklich Ahnung, also galt es das herauszufinden. Wenn du das Kind in dir wieder erwecken willst, dann geh in den Tivoli. Es ist wie ein großer Freizeitpark mit vielen Blumen, Pflanzen, historische Karussells, atemberaubende Achterbahnen, ein märchenhaftes Flair: unbedingt ansehen!
Eine Stadttour Kopenhagen ist zudem Pflicht. Dazu gehört auch die Kleine Meerjungfrau (auf dänisch: Den lille Havfrue) mit einer Höhe von 125 cm. So wird eine Bronzefigur an der Uferpromenade Langelinie in Kopenhagen genannt. Die Sitzfigur auf einem großen Stein hat ihr Vorbild in dem gleichnamigen Märchen des dänischen Dichters Hans Christian Andersen.
Von Kopenhagen ging es weiter nach Marielyst, ein Ferienort auf der dänischen Insel Falster. Hier hatten wir einen wunderbaren Campingplatz direkt am Meer gefunden – von dort aus konnten wir mit dem Fahrrad nach Marielyst düsen. Traumhaft!
Der Strand in Marielyst wurde bereits mehrmals als ‚Dänemarks bester Strand‘ ausgezeichnet, was ich nur bestätigen kann – Strandleben auf über 20 Kilometer weichem und weißen Sandstrand.
Nach 2 Tagen hieß es dann auch direkt wieder weiterfahren – leider! Denn in Marielyst wären wir sehr gerne noch länger geblieben. Mit der Fähre ging es weiter von Rødby nach Fehmarn und von dort aus weiter Richtung Kiel und Laboe. Das Ostseebad Laboe liegt am Ostufer der Kieler Förde, ca. 10 km von der Stadt Kiel entfernt. Mann und Kind wollten sich das U-Boot „U-995“ am Laboer Strand anschauen. Der Kriegsveteran wurde 1965 nach vielen Jahren als Schulboot der norwegischen Marine als ein Geschenk zur Aussöhnung mit den Deutschen am Haken nach Kiel geschleppt und fand 1972 als technisches Museum in Laboe seine neue Bestimmung. Wenn man klaustrophisch veranlagt ist, ist das eher nichts zum Anschauen – ich war hier also draußen 🙂
Einmal in der Nähe von Laboe, ist ein Besuch in Kiel natürlich super empfehlenswert. Nur ca 20 km entfernt, ist das natürlich fast ein Katzensprung und sollte man mitnehmen.
Fazit: Wir würden die Strecke in jedem Fall nochmal fahren, allerdings unbedingt länger Zeit einplanen.
3. Schweden: Von Kalmar an der Westküste zur Insel Ölland
Mit Schweden hatte ich vor unserem Skandinavien-Trip immer wunderbare Seen, rote Holzhäuser, viel grün und eine traumhafte Natur verbunden. Und genau so war es auch. Manche Orte sind so zauberhaft gewesen, dass es sich anfühlte wie im Märchen und nur per Zufall und weil wir uns immer nur treiben ließen, haben wir einen wahrhaft märchenhaften Platz gefunden, der sich unglaublich verwunschen anfühlte.
In Påskallavik an der Westküste Schwedens fanden wir einen Platz, den wir noch heute den Märchenwald bei Kjell nennen. Der Besitzer des Campingplatzes hieß offensichtlich Kjell, denn an einer kleinen Hütte hing ein alter Briefkasten, in den man den Betrag von SEK 100,00in einem Briefumschlag einwerfen sollte für eine Nacht. Mitten im Wald und nur noch zwei weitere Camper in dieser verwunschenen Ecke Schwedens. Morgens der Sonnenaufgang über dem See, eine Tasse Kaffee in der Hand, der Hund im See, das Kind glücklich… wahrhaft ein ganz spezieller Ort.
Vom Märchenwald ging es weiter Richtung Kalmar und von dort aus über die 6 km lange Brücke (Schweden längste Brücke übrigens) auf die Insel Öland. An ihrer Westküste steht das gewaltige Schloss Borgholm, die Ruinen eines Bauwerks, das seit dem 12. Jahrhundert mehrmals wieder aufgebaut wurde. Ganz in der Nähe befindet sich Schloss Solliden, die Sommerresidenz der schwedischen Königsfamilie.
Weil Öland flach ist, gilt Öland als die perfekte Fahrradinsel. Überdies ist Öland so schmal, dass man es von jeder Stelle auf der Insel mit dem Fahrrad zum Meer schafft. Genau das haben wir natürlich auch gemacht und die Insel mit dem Fahrrad erkundet. Bedenken muss man allerdings, dass es super windig ist. Überall auf der Insel gibt es wunderbare Strände, im Norden z. B. liegt ein kilometerlanger Sandstrand: Böda. Auf der Westseite der Insel (z. B. bei Mörbylånga im Windsurfer- und Kitesurfer-Zentrum Haga Park) kann man im Kalmarsund baden, der in der Regel etwas wärmer ist als das offene Meer.
Fazit: Unsere Reise endete nicht in Öland, sondern ging dann einmal quer durch Schweden an die Westküste. Bei einem nächsten Mal würden wir in jedem Fall diese Strecke weitaus länger genießen, mehr Zeit im Märchenwald verbringen, die Insel Öland noch weiter erkunden, um dann nach Godland überzusetzen. Next time!
Gesamtfazit
Müsste ich mich entscheiden, so würde es mich echt schwerfallen, welche Strecke genau mir am besten gefallen hat. Jede für sich hatte ihren ganz besonderen wunderbaren Charme. Perfekt war jedoch immer das Gefühl des Verreisens mit dem Wohnmobil und die damit verbundene Freiheit. ♥