Normandie und Bretagne

Ein Roadtrip mit Tiefgang

Los ging es Mitte August Richtung Freiburg. Dort übernachteten wir auf einem wirklich supernetten Campingplatz etwas außerhalb Freiburgs, bevor es weiter nach Paris gehen sollte. Auf dem Weg dorthin mussten wir feststellten, dass alle kontaktierten Campingplätze um Paris herum komplett ausgebucht waren (wir hatten natürlich vorher nichts gebucht…), so dass wir uns kurzerhand direkt auf den Weg in die Normandie machten.

Die Küste der Normandie reicht von Le Tréport nahe der Somme-Bucht bis zum Mont-Saint-Michel am Tor zur Bretagne. Diese Strecke hatten wir uns für die kommenden 3 Wochen vorgenommen.

Sie besteht aus vier landschaftlich sehr unterschiedlichen Abschnitten: Es beginnt mit der Côte d’Albâtre (Alabasterküste) auf dem Kreideplateau „Pays de Caux“. Nach dem Überqueren der Seine befinden wir uns an der Côte Fleurie (Blumenküste) mit ihren Sanddünen und ihrem grünen, hügeligen Hinterland „Pays d’Auge“. Dieser zweite Küstenabschnitt setzt sich ab der Orne-Mündung bei Caen mit der Côte de Nacre (Perlmuttküste) fort. Dort und im weiteren Küstenverlauf liegen die Landungsstrände. Es folgen als dritter Küstenabschnitt die vom Granit geprägte Halbinsel Cotentinund als vierter ihr so würdiger Anteil an der weiten, flachen Bucht des Mont-Saint-Michel. Schließlich gehört der zu den größten Sehenswürdigkeiten Frankreich zählende Klosterberg Mont-Saint-Michel zur Normandie, direkt hinter dem Klosterberg beginnt die Bretagne.

Die Alabasterküste

Unser erster Stopp in der Normandie führte uns nach Saint-Pierre-en-Port an der Côte d’Albâtre.

Die Alabasterküste mit ihren bis über 100 m hohen alabasterfarbenen Steilklippen bietet atemberaubende Aussichten auf die Küste und das Meer. Ihre bekanntesten Urlaubsorte am Meer sind Dieppe, Fécamp und Étretat.

Wir fanden einen wunderbaren Stellplatz in unmittelbarer Nähe zu den Klippen mit einem traumhaften Ausblick auf das Meer und am Abend einen unglaublichen Sonnenuntergang.

Roadtrip Normandie und Bretagne

Nach zwei Tagen ging es weiter Richtung Westen.

Die Küstenstraße führt vorbei an unterschiedlichsten Orten: Vom Hafenstädtchen übers Fischerdorf bis zum familiären Seebad, alles ist dabei, inklusive direkter Strandzugänge oder steiler Treppen zum Strand und Meer. In der Fischerei- und Hafenstadt Fécamp sind die im normannischen Baustil errichtete Abteikirche Sainte-Trinité und das Palais Bénédictine sehenswert. Das Palais ist ein monumentales Gebäude, errichtet zu Ehren des hier im Ort hergestellten Bénédictine-Likörs. Von Étretat durch die Klippe Falaise d’Aval getrennt, liegt der frühere Fischerhafen und heutige Touristenort Yport. Auch sein Strand ist von malerischen Klippen umgeben, inklusive schöner Blicke von der Falaise d’Aval auf Yport.

Le Havre beherbergt den zweitgrößten Hafen Frankreichs und ist ein Zentrum der Petrochemie. Sein nach den Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg neu aufgebautes, modernes Stadtzentrum gehört zum UNESCO-Welterbe.

Unser Ziel war jedoch die Halbinsel Cotentin.

Die Halbinsel Cotentin

Le Mont-Saint-Michel

Wunderbar entspannt ging es weiter Richtung Mont-Saint-Michel. Auf den Mont-Saint-Michel freute ich mich ganz besonders. Und ich wurde definitiv nicht enttäuscht. Schon von weitem sieht man seine beeindruckende Kulisse.

Der Mont-Saint-Michel und seine Bucht gehören seit 1979 zum „UNESCO Kulturerbe der Menschheit“, er ist – zu Recht – eine der meistbesuchten Sehenswürdigkeiten Frankreichs und bietet seinen Besuchern ein unvergessliches Panorama auf seine Bucht. Die Ursprünge des Mont-Saint-Michel gehen auf das Jahr 708 n.Chr. zurück. Aubert, der Bischof von Avranches, errichtete auf dem Felsen ein Heiligtum, nachdem ihm der Erzengel Michael der Legende nach drei Mal erschienen war.

Achtung! In der Bucht des berühmten Klosterbergs herrschen die stärksten Gezeiten Europas, der berühmte Klosterberg in der Normandie wird regelmäßig wieder zur Insel. Bei Ebbe zieht sich das Meer bis zu 15 Kilometer von der Küste zurück. Die Normannen sagen, dass die Flut in der Bucht „wie ein Pferd im Galopp“ auf die Küste trifft. Und dann geht es richtig schnell und das Wasser steigt rasand an, deswegen informiert euch immer über die Gezeiten und startet eine Tour durch das Watt nur mit einem ausgebildeten Wattführer! Ich selbst wollte nur Fotos des Mont-Saint-Michel vom Watt aus machen und muss gestehen, dass ich bin zu den Waden darin versunken bin, meine Schuhe verschluckt wurden vom Watt und ich kurzzeitig echte Panik hatte, im Watt zu versinken. Also, informiert euch bitte unbedingt.

Das Beobachten der Gezeiten ist dann aber auch ein absolut unvergessliches Erlebnis, für das ihr idealerweise zwei Stunden vor Tide-Höchststand am Mont Saint-Michel sein sollten. Hier findet ihr die Gezeiten.

Es ist nicht verwunderlich, dass der Mont-Saint-Michel auch „La Merveille“ (dt. „das Wunder“) genannt wird.

Roadtrip Normandie und Bretagne
Roadtrip Normandie und Bretagne

So kommst du zum Mont-Saint-Michel

Parkplatz und Informationszentrum befinden sich in zweieinhalb Kilometern Entfernung zum Klosterberg. Vom Parkplatz aus kann man mit einem kostenlosen Shuttle-Bus und zu Fuß zum Mont-Saint-Michel gelangen. Ein weiteres (kostenpflichtiges) Angebot sind Pferdekutschen. Der Weg zum Klosterberg führt für alle über die neue Stegbrücke. Hier kannst du super Fotos machen. Die Shuttle-Busse bringen die Besucher bis 400 Meter vor den Mont Saint-Michel. Wir selbst hatten unsere Fahrräder dabei und sind bis kurz vor den Klosterberg gefahren.

Roadtrip Normandie und Bretagne
Roadtrip Normandie und Bretagne
Roadtrip Normandie und Bretagne

Von der Île de Ré zum Loire-Tal

Nach dem wirklich mehr als beeindruckenden Mont-Saint-Michel war die Frage, ob wir die Bretagne weiter bereisen oder vielleicht sogar noch etwas weiter nach Rochelle und / oder auf die Ile de Ré oder Île d’Oleron fahren sollten. Insel klingt immer gut, also war die Entscheidung relativ zügig getroffen: wir schauen uns die Île de Ré an!

Auf der zauberhaften Insel an der französischen Westküste am Atlantik bzw dem Golf von Biskaya kamen wir nach unserem Roadtrip aus der Normandie und der Bretagne an. Die Île d’Oléron und die Nachbarinsel Île de Ré schließen mitsamt dem Festland den Pertuis d’Antioche ein. Aufgrund der guten Voraussetzungen und dem kontinuierlichen Zufluss von Süßwasser ist die Île d’Oleron zu einer der bedeutendsten Regionen der Austernzucht in Europa geworden.

Die Insel ist 34 km lang und an der breitesten Stelle 12 km breit. Sie ist – abgesehen von den französischen Übersee-Departements – mit einer Grundfläche von 175 km² nach Korsika die zweitgrößte französische Insel. Wir wollten uns die Nachbarinsel anschauen, die kleinere Ile de Ré.

Sehenswürdigkeiten auf der Île de Ré

Schloss Chenonceau im Loire-Tal

Nach einem viel zu kurzen Aufenthalt ging es weiter Richtung Loire Tal und auch hier war ich wieder total begeistert von der Location, zu der es uns getrieben hatte. in Chenonceau, fast in Sichtweite des Schloss Chenonceau, fanden wir für 2 Tage einen traumhaften Campingplatz: Le Moulin Fort, ein Campingplatz in Familienbetrieb, so so schön und wunderbar gelegen. Der Campingplatz liegt direkt am Ufer des Flusses Cher, nur 15 Minuten Fußweg vom Schloss Chenonceau entfernt, eines der malerischsten in der gesamten Loire-Region.

Das Schloss Chenonceau ist ein Wasserschloss. Sein Hauptgebäude steht – von Wasser umgeben – am nördlichen Ufer des Cher, während die später errichtete Galerie den Fluss überbrückt.Es gehört zu den Schlössern der Loire.

Laut Wikipedia besuchen alljährlich rund 800.000 Touristen die Anlage und machen damit Chenonceau nach Versailles zum meistbesuchten Schloss Frankreichs. Das „eleganteste, feinste und originellste der Loire-Schlösser“ wird auch das Schloss der Damen genannt, denn es waren fast immer Frauen, die seine Geschichte und sein Schicksal bestimmten. Ich persönlich fand das Schloss wunderschön und es hat mich, wohl aufgrund seiner Geschichte, sehr in seinen Bann gezogen. Wir waren zur Hauptsaison im August dort und ich kann nicht sagen, dass es überlaufen war, im Gegenteil.

Vom Loire-Tal nach Genf und den Genfer See

Vom Loire Tal ging es dann recht zügig Richtung Genf und Genfer See. In Genf angekommen, mussten wir uns erstmal durch die wirklich KLEINEN Straßen navigieren, kein einfaches Unternehmen mit einem 8-Meter Wohnmobil. Gott sein Dank musste ich nicht fahren, haha.

In Genf gibt es eine tolle Auswahl an Hotels, Wellness-Hotels, Pensionen, Ferienhäusern, Berghütten, Jugendherbergen und Campingplätzen. Hier findest du die 30 besten Hotels in Geneva.

Wir selbst waren auf einem Campingplatz (TCS) mit unserem Wohnmobil direkt am am Genfer See. Wir waren damit wirklich mega zufrieden. Der Platz war ruhig und ist ca 6 km von Genf entfernt. Da wir die Fahrräder dabei hatten, konnten wir entspannt in die Stadt rollen und hatten auch kein Problem mit der Parkplatzsuche – was insofern für uns super war, da wir ja mit dem WoMo unterwegs waren. Mit dem Bus ist man auch schnell in Genf, die Haltestelle ist ganz in der Nähe. Wir haben beim Check-in eine Dauerfahrkarte für den ÖPNV bekommen, diese galt auch für die kleinen Fähren.

 

Sehenswertes in Genf
Sehenswertes in Genf
Sehenswertes in Genf
Sehenswertes in Genf

Unser Fazit

Wir waren in jeder Hinsicht geflashed von unserem Roadtrip durch die Normandie und die Bretagne. Wahnsinnig viele Sinneseindrücke sind uns im Gedächtnis geblieben. Wir werden in jedem Fall wiederkommen, um z.B. die Bretagne noch etwas genauer zu erkunden.