Bella Roma

„When in Rome, do as the romans do“

Ankunft in La Bella Roma

A

ufgrund der doch relativ hohen Entfernung von Gilching nach Rom war das Flugzeug als Reisemittel die erste Wahl. Die knapp anderthalb Stunden Flugzeit werden bei gutem Wetter durch ein tolles Alpenpanorama sowie einen weitreichenden Blick auf Venedig verkürzt.

Nach der Ankunft in Rom ist in jedem Fall der Gang zum Taxistand zu empfehlen, abzuraten ist von der Fahrt mit einem der zahlreichen Busse, welche Touristen und Einheimische ins Zentrum bringen. Die überschaubaren finanziellen Einsparungen werden mit einem Mehraufwand an Zeit und Nerven bezahlt. So wie bei uns. Erstmal Tickets besorgen und sich in gefühlte kilometerlange Schlangen einreihen, um dann endlich in den Bus einzusteigen – wenn man nicht beiseitegedrängelt wird. Also, alles in allem ist ein Taxi empfehlenswert, gerade bei einem Wochenendtrip.

Übrigens: In Rom können Fahrgäste der öffentlichen Verkehrsmittel alte Plastikflaschen gegen U-Bahn- und Bustickets einlösen. Dabei stecken die Passagiere die Plastikflaschen in einen Automaten, der einem via App Geld für Tickets auf das Handy lädt. Bisher stehen zwar in in wenigen Metrostationen solche Automaten, aber dafür bilden sich stets lange Schlangen. Für jede Flasche gibt es über das System „+Ricicli + Viaggi“ fünf Cent. Einen Monat nach der Einführung des Systems waren es bereits 100 000 entsorgte Plastikflaschen. Gerade in Italien, wo es kein flächendeckendes System für Pfandflaschen gibt, ist das kein schlechter Ansatz.

Unsere Unterkunft

Unsere Unterkunft war ein Traum! Unsere Wahl fiel auf ein kleines Hotel in unmittelbarer Nähe des Vatikans. Das „Hotel Della Conciliazione“ ist ein kleines klassisches, modernes 4-Sterne Haus mit 67 Zimmern, die ganz verwinkelt im Hotel verteilt sind.

Neben der unmittelbaren Nähe zum Vatikan und zur Engelsburg ist das Hotel auch für alle weiteren Touren durch die Stadt bestens gelegen.

Städtetrip nach Rom

Unseren ersten Abend nutzten wir zur ausgiebigen Erkundung des Vatikans sowie der in unmittelbar des Hotels gelegenen Restaurants. Am Ende des Abends mussten wir konstatieren, dass wir in sage und schreibe drei verschiedenen Restaurants eingekehrt waren. Der Verlockung, wenigstens noch einen kleinen Snack oder ein Glas Wein in einem der zahlreichen gemütlichen Restaurants zu sich zu nehmen, konnten wir nicht widerstehen.

Nach Rückkehr in unser kleines und sehr gemütliches Zimmer mit Dachterrasse, genossen wir den Blick über die Dächer der umliegenden Häuser. Unser Blick fiel aber auch auf eine Dachterrassenbar, die sich in einem Gebäude in unmittelbarer Nähe unseres Hotels befand. Nach den bereits beschriebenen zahlreichen Restaurantbesuchen verschoben wir die Erkundung  der Bar aber auf den nächsten Tag.

Erster Stopp: Vatikan und Petersdom

Nach einer ruhigen Nacht begaben wir uns zum Frühstück, welches für italienische Verhältnisse durchaus üppig war. Im Anschluss daran mussten noch ein paar Fotos vor dem Vatikan sowie auf dem Petersplatz geschossen werden, stand doch die Sonne nun besser als am Abend zuvor.

Vom Petersplatz ging es weiter zum Castel Sant`Angelo. Die Engelsburg wurde ursprünglich als Mausoleum für den römischen Kaiser Hadrian (117 – 138 n-Chr. ) und seine Nachfolge erichtet und später von verschiedenen Päpsten zur Castellburg umgebaut. Ab 1901 wurde das Gebäude nicht mehr als Burg verwendet. Seit dem 13.02.1906 ist die Engelsburg ein Museum.

Direkt vor der Engelsburg fließt der, nach Po und Etsch, drittlängste Fluss Italiens. Der Tiber ist 405 km lang und entspringt im Apennin und mündet westlich der ewigen Stadt in das Tyrrhenische Meer.  Wir überquerten den Tiber über die Engelsbrücke, welche direkt  auf die Engelsburg zuführt und daher ihren Namen erhielt. Entgegen erster Vermutungen sind die 10 Engelsstatuen auf ihr nicht Grund, sondern Folge der Benennung.

Unweit der Brücke sahen wir dann die bunte Beschilderung der Hop on Hop off Haltestelle. Da sich die Temperaturen an diesem Vormittag bereits in Richtung 30 Grad bewegten, entschlossen wir uns zur Fahrt mit dem Doppeldeckerbus um uns die Sehenswürdigkeiten aus luftiger Höhe anzuschauen.

Städtetrip nach Rom
Städtetrip nach Rom

Das imposante Kolloseum

Als wir endlich Halt unweit des Kolosseum machten, verließen wir den Bus. Die langen Schlangen an den Zugangstüren schreckten uns vor dem Eintritt ab. Wir beließen es bei einem Rundgang um das größte je gebaute Amphitheater der Welt. Die Atmosphäre ist selbst beim Anblick von außen überwältigend und wir entschlossen uns zum Mittagessen einzukehren. Auf der Terrasse einer Bar nur einen Steinwurf vom Kolosseum entfernt, konnten wir das Ganze nochmal in aller Ruhe bei gekühlten Getränken genießen.

Beim Anblick der umliegenden Wohnhäuser kam in uns die Frage auf, was es wohl für ein erhabenes Gefühl sein muss, wenn man morgens die Vorhänge aufzieht und auf das Kolosseum blickt. Errichtet wurde das Kolosseum auf Geheiß des römischen Kaisers Vespasian, welcher die endgültige Fertigstellung durch seinen Tod im Jahr 79 nicht miterleben konnte. Sein Nachfolger Titus ließ den drei Rundbogengeschossen noch ein viertes Geschoss hinzufügen. Nach Fertigstellung im Jahr 80 wurde das Kolosseum – der Überlieferung zufolge – mit hunderttägigen Spielen eröffnet, unter anderem mit Gladiatorenkämpfen und Tierhetzen, bei denen 5.000 Tiere in der Arena getötet wurden. Nach heutigen Berechnungen konnten ca. 50.000 Zuschauer im Kolosseum Platz finden.  Auch heute bedient man sich bei Stadionbau des ausgeklügelten Systems, welches beim Bau des Kolosseums Anwendung fand. Schon damals war die Arena in nur 5 Minuten zu räumen und in 15 Minuten zu füllen.

Städtetrip nach Rom

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Forum Romanum

Ein letzter Blick auf dieses faszinierende Bauwerk und weiter ging es mit dem Doppeldeckerbus. Unmittelbar an das Kolosseum grenzt das Forum Romanum. Es ist das älteste römische Forum und war Mittelpunkt des politischen, wirtschaftlichen, kulturellen und religiösen Lebens und wurde erst in 7. Jahrhundert v. Chr. in die Stadt einbezogen.  Darüber hinaus ist das Forum Romanum heute eine der wichtigsten Ausgrabungsstätten des antiken Roms.

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Weiter geht’s zum Trevi Brunnen

Unsere nächste Station war das Monumento Nazionale a Vittorio Emanuele II (Nationaldenkmal Viktor Emanuel II.) auch bekannt unter dem Namen Vittoriano und von den Römern wegen seiner Ähnlichkeit mit einer Schreibmaschine  scherzhaft „Macchina da scrivere“ genannt.

Im Gebäude, welches 1927 vollendet und dem ersten König des neugegründeten Königreichs Italien, Viktor Emauel II. aus dem Hause Savoyen gewidmet ist, befindet sich das Museo del Risorgimento, welches an die italienische Staatsgründungsbewegung erinnert.

Für unser Gefühl hatten wir schon eine ganze Menge Kultur gesehen, daher zog es uns nun in Richtung Innenstadt. Hier warteten noch – eingebettet in das städtische Leben – der Trevi-Brunnen und die spanische Treppe auf uns.

Der Trevi-Brunnen, italienisch Fontana di Trevi, wurde von 1732 bis 1762 erbaut und ist eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten Roms sowie einer der bekanntesten Brunnen der Welt. Mit rund 26 Meter Höhe und rund 50 Meter Breite ist er auch der größte Brunnen Roms. Die lange Bauzeit war immer wieder auftretenden Finanzierungsproblemen sowie der äußerst peniblen Arbeitsweise des Erbauers geschuldet.

Für Touristen aus aller Herren Länder ist es zum Brauch geworden, eine Münze über den Rücken in den Brunnen zu werfen, was dem Werfer die Garantie geben soll, noch einmal in die ewige Stadt zurück zu kehren. Entstanden ist dieser Brauch durch den amerikanischen Film „Three Coins in the Fountain“ aus dem Jahr 1954. Zusätzlich trug der Film La Dolce Vita aus dem Jahr 1960, in dem Anita Ekberg und Marcello Mastroianni ein nächtliches Bad im Trevi-Brunnen nahmen, zur Popularität des Brunnens nicht unwesentlich bei.

Zu Fuß ging es nun weiter durch die Innenstadt und vorbei an zahlreichen Geschäften. Nach einer kurzen Pause und gekühlten Getränken nahmen wir nun unser letztes kulturelles Ziel für den Tag in Angriff.

Städtetrip nach Rom
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Die spanische Treppe, die eigentlich ganz anders heißt

Wir erreichten die Scalinata di Trinita die Monti, im deutschen besser bekannt als die Spanische Treppe, welche 1723 erbaut wurde.  Der deutsche Name ist von der unterhalb gelegenen Piazza di Spagna abgeleitet. Die Piazza die Spagna wiederum wurde nach der spanischen Botschaft beim Heiligen Stuhl, die hier ihren Sitz hat, benannt.

Der Platz vor der spanischen Botschaft war zur damaligen Zeit spanisches Hoheitsgebiet, und jeder Ausländer, der sich dort ohne Erlaubnis aufhielt, konnte zum Dienst in der spanischen Armee verpflichtet werden.

Nach der Fertigstellung war die spanische Treppe immer wieder Gegenstand von Streitigkeiten zwischen dem Papst und dem französischen König. Da der französische König einen beträchtlichen Teil des Baus der Treppe finanziert hatte, erhob er den Anspruch, die Treppe mit einem ihn verherrlichenden Reiterstandbild abzuschließen.

Für den Papst war dieses Machtdemonstration der französischen Schutzmacht jedoch nicht mit seinem eigenen Machtanspruch vereinbar. Die Auseinandersetzung zwischen König und Papst spiegelt sich auch heute noch auf der Treppe wider. Auf den äußeren seitlichen Pfeilern der Treppe findet man die Lilien der Bourbonen und auf den inneren Pfeilern die Adler als Wappen des Papstes.  Der Konflikt endete erst im Jahr 1789, als die Französische Revolution die Macht der Bourbonen in Frankreich endgültig beendete.

Städtetrip nach Rom
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Sundowner Time!

Nach Abschluss des kulturellen Teils konnten wir uns noch ein wenig dem Shopping widmen bevor zum Hotel zurückkehrten. Von unserer Terrasse aus sahen wir wieder diese Roof Top Bar, auf der nun unser Fokus lag. Wir machten uns auf den Weg und stellten erleichtert fest, dass wir lediglich um einige Ecken gehen mussten und plötzlich vor einem Hotel standen, in dem wir die Bar vermuteten. Mit dem Aufzug ging es ganz nach oben und als wir ins Freie traten, trauten wir unseren Augen nicht. In alle Richtungen hatten wir den perfekten Blick über Rom, es war ein unglaubliches Gefühl.

Leider waren wir noch nicht ganz am Ziel. Weder hatten wir einen Tisch reserviert noch konnte davon ausgegangen werden, dass die Bar an einem Samstagabend wenig frequentiert sein würde. Unser Tag wurde jedoch in dem Moment perfekt, als eine freundliche Kellnerin den – für uns gefühlt – besten Tisch zuwies. Es wurde einer  dieser Abende an denen man die Zeit anhalten möchte. Die Cocktailpreise von knapp 20,-€ konnten wir ob dieser einzigartigen Atmosphäre und Lokation locker verschmerzen.

Einer weiteren ruhigen Nacht folgte die Fahrt mit dem Taxi zum Flughafen. Der Heimflug bot erneut einige schöne Ausblicke auf die Alpen und endete mit einer sanften Landung in München. Glücklicherweise haben auch wir einige Münzen in den Trevi-Brunnen geworfen……… 🙂

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Unser Fazit

R

om ist großartig und man MUSS die Stadt einfach einmal gesehen haben! 🙂 Perfekt geeignet für einen Städtetrip oder als Zwischenstopp, um dann weiter zur Küste zu fahren für einen Strandurlaub. Beste Reisezeit ist meines Erachtens das Frühjahr oder auch der Spätsommer / Frühherbst, wenn es nicht ganz so heiß ist. Wir waren Mitte Juli in Rom und es war sehr sehr heiß (was uns nicht vom Sightseeing abgehalten hat) 🙂

Wenn ihr auch Lust auf die Stadt bekommen habt, dann schaut doch mal hier nach möglichen Tickets für den Vatikan oder eine Stadtrundfahrt: