Mallorca
Ein verlängertes Wochenende auf der schönsten spanischen Insel
Über ein verlängertes Pfingstwochenende im Mai wollte ich unbedingt schon mal ein paar Sonnenstrahlen tanken, vielleicht ein wenig am Meer oder Pool relaxen, nicht zu weit reisen und in der Kürze der Zeit auch noch ein wenig Sightseeing machen – auf jeden Fall kurz raus aus dem Alltag. Was bietet sich da eher an als DIE schönste Insel überhaupt? 🙂
Genau, auf geht’s also für knappe 4 Tage für ein verlängertes Wochenende auf Mallorca!
Anreise und Unterkunft
Wenn etwas einfach ist, dann die Anreise nach Mallorca. Von fast jedem deutschen Flughafen aus geht gefühlt jede Stunde ein Flieger nach Mallorca. Trotz der AirBerlin Insolvenz hat sich daran nicht viel geändert.
Bei sommerlichen Temperaturen um die 25 Grad Mitte Mai landen wir auf dem Flughafen Palma de Mallorca und mieten uns einen Mietwagen. Das ist für uns bisher immer die beste Möglichkeit, um die Insel zu erkunden. Wir mieten mittlerweile am liebsten bei SIXT. Es gibt mehr Schalter am Flughafen, weniger Wartezeiten als bei den anderen Anbietern und wenn du es geschickt anstellst, springt vielleicht ein Upgrade raus.
Für dieses lange Wochenende habe ich das Steigenberger Camp de Mar gebucht. Ich wollte es schon seit Ewigkeiten ausprobieren und dank eines guten PEP-Angebotes habe ich zugeschlagen.
Das Steigenberger befindet sich sehr idyllisch in der Bucht von Camp de Mar und ist – gerade wenn du Golfer bist – wirklich perfekt und lässt keinen Wunsch offen.
Sightseeing Highlights
Die Insel bietet für einige Wochen Highlights 🙂 Da ist es echt schwierig, eine Auswahl zu treffen für ein verlängertes Wochenende auf Mallorca.
Meine persönlichen Hotspots, die ich tatsächlich auch schon mehrere Male bei anderen, längeren Aufenthalten auf der Insel angeschaut habe, sind diese hier.
Valldemossa
Valldeossa liegt im Nordwesten Mallorcas in der Region des Serra de Tramuntana. Der beschauliche Ort auf über 400 Metern Höhe wurde von den einstigen Herrschern, den Königen der Baleareninsel besonders wegen seines verträglichen Sommerklimas geschätzt. Es hieß, das Klima in Valldemossa sei gut unter anderem gegen Asthma geeignet und heilsam.
Der wohl bekannteste Besucher des Ortes ist sicherlich der polnische Komponist Frédéric Chopin, der gemeinsam mit der französischen Autorin George Sand den Winter 1838/39 hier verbrachte. Sand schrieb ihre Erinnerungen daran später in ihrem Roman „Ein Winter auf Mallorca“. Hier wird auch insbesondere der Flair und die Natur der Gegend in und um Valldemossa eindrücklich schildert. Das Liebespaar verlebte den Winter in einem ehemaligen Kartäuserkloster aus dem Jahre 1399, der Kartause von Valldemossa. Der romantische Aufenthalt der beiden Künstler fand nach nur knapp drei Monaten ein jähes Ende, da sich Chopins Tuberkulose-Erkrankung rapide verschlechterte.
Valldemossa hat sich auch heute noch, trotz der jährlich über 100.000 Gäste, seinen verträumten Charme beibehalten. Die kleinen verwinkelten Gassen des leicht verschlafenen Städtchens verströmen immer noch einen ganz besonderen Charm und man es es wirklich nachvollziehen, was den Künstlern an diesem Ort so gefallen hat.
Besonders verzaubert haben mich die vielen aufwendig gestalteten Kacheln, die man in Valldemossa an fast jedem Haus sehen kann. Sie zeigen das Leben der berühmten Heiligen Mallorcas, der Catalina Thomas, die hier geboren wurde und sehr verehrt wird. Die Pfarrkirche Sant Bartomeu mit ihrem alten Glockenturm ist ebenfalls einen Besuch wert.
Deia
Seid ihr in Valldemossa, so ist es nur gefühlt ein Katzensprung zum Künstlerdorf Deia, ein idyllisches Örtchen an der Nordwestküste Mallorca mit nur knapp 700 Einwohnern im Herzen des Tramuntanagebirges.
Kleine Gassen laden zum Flanieren ein und entzückende Cafés zum Innehalten. Der Blick entlang des Berghangs auf das Meer ist einzigartig schön. Schaut euch das Museum von Son Marroig an und das Robert-Graves-Museum. Möchtet ihr einkehren, so kann ich euch wärmstens das Restaurant Nama unter der Leitung von Namali Schleberger empfehlen. Ein Juwel in den Bergen, das ostasiatische Gerichte serviert in einem liebenswert eingerichteten Innenraum und einem gemütlichen Ambiente auf der Terrasse mit grandiosem Blick in die Berge. Ausprobieren!
Cap de Formentor
Der atemberaubende Blick von der Steilküste am Cap de Formentor ist unbedingt einen Besuch wert. Das Cap de Formentor ist das östliche Ende der Halbinsel Formentor und gleichzeitig der nördlichste Punkt der Baleareninsel.
Nach einem wunderbaren Vormittag in Port de Pollença führt uns der Weg Richtung Nordosten zum Cap de Formentor. Der Weg hinauf ist mega kurvig und an manchen Stellen echt SEHR eng, insbesondere wenn dir als Autofahrer ein Bus entgegenkommt und vor und hinter noch einige Radfahrer sind. Grundsätzlich ist es also durchaus von Vorteil, wenn du schwindelfrei bist. Die Serpentinen hinauf sind echt abenteuerlich, aber der Ausblick auf das Meer ist schon während der Auffahrt unbeschreiblich schön. Es gibt die Möglichkeit, immer mal wieder in kleinen Haltebuchten anzuhalten für ein Foto und um den Blick zu genießen. Oben angekommen, seht ihr schon den Faro de Formentor, den 300 Meter weißen Leuchtturm Himmel ragen. Einmal um den Leuchtturm herum könnt ihr eine grandiose Aussicht genießen.
Achtung: Im Sommer zur Hauptsaison bestehen Zufahrtsbeschränkungen für Autos, im Sommer 2018 galt das vom 01.07. bis 31.08. (Nachtrag: im Sommer 2019 gilt die Zufahrtsbeschränkung vom 15. Juni bis 15. September 2019, jeweils von 10 Uhr bis 19 Uhr.) Hier wird versucht, dem Verkehr ein wenig Einhalt zu gebieten, was ich auch wirklich mehr als verstehen kann. Als Alternative zum Auto kannst du den Bus ab Port de Pollença nehmen. Der fährt alle 30 Minuten ab Port de Pollença oder ab Alcúdia für 2,00 EUR pro Person pro Fahrt. Der Bus hält auf dem Weg zum Cap an mehreren Haltestellen, u.a. am Strand von Formentor, der auch ein Traum ist.
Port d’Andratx
Ich liebe Port d’Andratx! Von Bergen umgeben, die tolle Lage am Wasser – ein Traum! Jeder Besuch auf Mallorca ist immer verbunden mit einem Abstecher zum Mittagessen in Port d’Andratx. Unser Mittagessen beginnt meist um 14.00 Uhr und endet am späten Abend. Es ist einfach, bei leckerem Essen mit diversen Tapas als Vorspeisen, dann Hauptspeisen, dem ein oder anderen Drink den Fischern zuzuschauen und einfach nur das Leben zu genießen. Der Hafen von Andratx ähnelt ein wenig einem Fjord und an den langen und kurzen Stegen und Molen findet am alte Fischerkutter neben edlen Segelyachten.
Die kleinen Einkaufstraßen in Port d’Andratx laden zum gemütlichen Bummeln ein und sollte euch nach Kunst und Kultur sein, könnt ihr einen Abstecher zum Kulturzentrum CCA Andratx, nur 5-10 Minuten mit dem Auto von Andratx Stadt entfernt.
Palma de Mallorca
Wenn du ein verlängertes Wochenende auf Mallorca hast und so viel wie möglich sehen möchtest, dann empfehle ich dir auf jeden Fall, dass du dir auch Palma de Mallorca anschaust.
Wir selbst haben das klassische Hop-on-Hop-off in Palma gemacht. Ich bin ja ein großer Fan davon, sieht man doch in kürzester Zeit alle Hot Spots der jeweiligen Destination. Wir haben uns für einen Einstieg mitten in Palma entschieden, am Plaza de Espanya. Die Strecke führt über den Hafen Port de Palma, du siehst die imposante, im gotischen Stil erbaute Kathedrale La Seu aus dem 13. Jahrhundert in der Bucht von Palma, den Almudaina-Palast, die das spanische Königspaar heute noch zu offiziellen Anlässen dient und das Castell de Bellver, eine mittelalterliche Burganlage.
Zu Fuß kannst du dann noch die wunderschöne verwinkelte Altstadt Palmas erkunden und am besten noch einige leckere Tapas oder andere Leckereien der spanischen Küche genießen.
Fazit
Die Insel ist so wahnsinnig schön, dass ein verlängertes Wochenende auf Mallorca im Grunde nicht dafür ausreicht, um alles in sich aufzunehmen, was die Insel zu bieten hat.
Aber um ein Gefühl für diese zauberhafte Mittelmeerinsel zu bekommen, reicht es zunächst aus und das Mallorca-Virus hat euch dann sowieso schon infiziert und ihr werdet bestimmt wiederkommen 🙂